Wie wird aus einer guten Idee ein konkretes Projekt? Dieser Frage gingen an den diesjährigen Regionalgesprächen am 6. Juni 2019 im Hotel Allegro in Einsiedeln fünf Referenten nach. Der gut besuchte Anlass wurde von den beiden Regionalverbänden (REV) sowie von den Organisationen Agridea und Regiosuisse organisiert.
Aus der Praxis lernen! Unter diesem Motto standen die diesjährigen Regionalgespräche der beiden REV in Einsiedeln. Der Anlass richtete sich an Behördenvertreterinnen und –vertreter sowie Gewerbetreibende. Mit dabei waren fünf Referenten, die in unterschiedlen Funktionen Erfahrungen bei der Realisierung von Projekten gemacht haben. Aus einer guten Idee ein Projekt zu entwickeln und dieses erfolgreich umzusetzen, kann eine knifflige Aufgabe sein. Neben der Finanzierung und einer geschickten Kommunikation gilt es auch, Partnerschaften aufzubauen. Am Anlass wurden nicht nur erfolgreiche, sondern auch gescheiterte Projekte aufgezeigt. Diese machten klar, wie mit Herausforderungen und Knackpunkten umgegangen werden kann.
Ortsentwicklung in Plaffeien
Kurt Zgraggen ist Leiter der Abteilung Projekte und Partnerschaften bei der Schweizer Berghilfe. Die Berghilfe unterstützt seit über 75 Jahren Projekte im Berggebiet. Dies mittels sinnvoller Hilfe zur Selbsthilfe. Das Tätigkeitsfeld ist vielseitig. So wurde in der Vergangenheit Hotels, Käsereien, Sägereien, Metzgereien geholfen oder es wurden Beiträge an landwirtschaftliche Infrastrukturprojekte geleistet. Otto Lötscher war aus der Gemeinde Pflaffeien angereist und stellte den Gästen seine Gemeinde vor. In Pfaffeien mussten in den letzten Jahren verschiedene Detailhandelsgeschäfte und Gastronomiebetriebe schliessen. Die Gemeinde hat inzwischen gehandelt und ein Projekt zur Entwicklung des Dorfzentrums lanciert. Mit dem Projekt will man das Dorf beleben und somit attraktiver machen.
Aus Misserfolgen lernen
Marco Baltensperger ist Leiter Amt für Landwirtschaft Kanton Glarus. Als Randregion ist der Kanton Glarus besonders herausgefordert. Marco Baltensperger betreut in einer beruflichen Tätigkeit Projekte zur regionalen Entwicklung (PRE). Das Programm unterstützt mit Bundes- und Kantonsmittel Projekte aus der Landwirtschaft. Baltensperger zeigte auf, dass längst nicht jedes Projekt mit einem Erfolg gekrönt ist. Die Gründe sind vielseitig. Wichtig sei aber, dass man aus den Misserfolgen lernen kann.
Regionalpolitik mit Sozialpolitik verbinden
Zum Schluss präsentierte Urs Kaltenrieder von der Stiftung Innovation Emmenthal-Napf ein sehr erfolgreiches Projekt. Mit dem Projekt «Jugendhilfe-Netzwerk Integration» hilft die Organisation in enger Zusammenarbeit mit den Sozialbehörden Kindern aus schwierigen sozialen Verhältnissen. Die Kinder dürfen an einem Ort leben, an dem sie sich geborgen fühlen und an dem sie sich ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten entsprechend entwickeln können. Das Projekt gilt als Erfolgsstory und zeigt, wie Regionalpolitik mit Sozialpolitik verbunden werden kann.