Viele Dorfzentren im Kanton Schwyz haben Erneuerungsbedarf. Behörden und Eigentümer würden gerne handeln, oft sind diesen jedoch die Hände gebunden. An der Mitgliederversammlung des Regionalverbandes (REV) Rigi-Mythen wurde das Thema ausführlich diskutiert.
Der Druck nach innerer Verdichtung, Anforderungen im Bereich Umwelt, komplexe Erschliessungsfragen, der Schutz von schützenswerten Ortszentren (ISOS), die stetig wachsende Reglementierung und immer mehr Einsprachen machen Bauprojekte in den Dorfzentren schwierig. Kaum ein Gemeindevertreter oder eine -vertreterin kann heute nicht aus eigener Erfahrung klagen. Ganz besonders von der Thematik betroffen ist die Gemeinde Ingenbohl. Im Rahmen einer Dorfführung anlässlich der Mitgliederversammlung des REV Rigi-Mythen stellten Gemeindepräsident Albert Auf der Maur und Mario Roth vom Planungsbüro Remund & Kuster die Problematik vor. Wenn es um den Schutz schützenswerter Ortszentren (ISOS) geht, hat die Gemeinde Ingenbohl in den vergangenen Monaten und Jahren wichtige Erfahrungen gemacht. Die Ortsplanung musste im Dorfzentrum Rücksicht auf die Anliegen der Denkmalpflege nehmen. Dazu war eine enge Kooperation zwischen allen Beteiligten nötig. Für Albert auf der Maur ist es entscheidend, dass sich die Eigentümer bei Ortsentwicklungsprojekten zusammenschliessen und sich auf ein gemeinsames Projekt einigen können.
«Kantonsbahnhof» Arth-Goldau
Der Regionalverband (REV) Rigi-Mythen ist die regionale Trägerorganisation, wenn es um die Umsetzung von Projekten aus der neuen Regionalpolitik (ein Programm des Bundes zur Entwicklung des ländlichen Raumes) geht. Im kantonalen Umsetzungsprogramm für die Regionalentwicklung wird der Siedlungs- und Ortsentwicklung sowie der wirtschaftlichen Arealentwicklung eine hohe Priorität beigemessen. Der REV Rigi-Myhten hat sich deshalb auch in den letzten Jahren vermehrt in diesen Bereichen positioniert. Wie der REV-Präsident Roland Pfyl, an der Mitgliederversammlung vom 23. November ausführte, will der Verband die Schwyzer Gemeinden vermehrt aktiv unterstützen. Sei es mit Beratungen, mit der Organisation von öffentlichen Tischrunden, mit Gesprächen mit Anwohnern, mit der Vermittlung von Experten oder auch mit der finanziellen Unterstützung von sinnvollen Projekten. In den letzten Monaten wurden die Grundlagen geschaffen. Erste Projekte laufen bereits in den Gemeinden Schwyz, Arth und Sattel. Ganz besonders liegt Pfyl das Projekt Entwicklungsschwerpunkt Bahnhof Arth-Goldau am Herzen. Hier geht es um die wirtschaftliche Entwicklung des Areals rund um den Bahnhof, die Stärkung des Bahnhofs als ÖV-Standort und die allgemeine Aufwertung des künftigen «Kantonsbahnhofes» Arth-Goldau. Roland Pflyl ist zuversichtlich, dass diese Phase nächstes Jahr abgeschlossen und dem Stimmbürger eine Vorlage vorgelegt werden kann.
Bildlegende: Beim Rundgang durch das Brunner Dorfzentrum v.l.n.r.: Mario Roth, Remund & Kuster, Albert Auf der Maur, Gemeindepräsident Ingenbohl; Renato Bianchi, Vorstand REV Rigi-Mythen; Cäsar Camenzind, Bezirksrat Gersau; Ruedi Beeler, Gemeindepräsident Arth.
Quelle: REV Rigi-Mythen